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Predestination

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Predestination: Thriller um einen zeitreisenden Cop, der bei seinem letzten Auftrag endlich den Kriminellen schnappen will, der ihm schon etliche Male entwischt ist.

Handlung und Hintergrund

Der Geheimagent aus der Zukunft ist erprobt darin, Killaktionen in der Vergangenheit auszuführen. Der Job hat ihn über die Jahre ausgebrannt. Doch sein letzter Auftrag soll auch sein schwerster werden. Es geht um den Fizzle Bomber. Der Geheimagent taucht unter und im Jahre 1970 als Barkeeper wieder auf. Eines Abends kommt ein junger Mann in seine Kneipe. Er behauptet, eine Geschichte erzählen zu können, wie sie der Barkeeper noch nie gehört hat. Der Barkeeper sagt, er hat schon so einiges gehört. Doch der Gast behält recht.

Ein Agent aus der Zukunft soll einen Terroristen in der Vergangenheit unschädlich machen. Es kommt zu Problemen. Das Zeitreisemotiv wird intelligent variiert in diesem gut gespielten, atmosphärisch dichten SF-Thriller.

Darsteller und Crew

  • Ethan Hawke
    Ethan Hawke
  • Sarah Snook
    Sarah Snook
  • Noah Taylor
    Noah Taylor
  • Christopher Kirby
    Christopher Kirby
  • Madeleine West
  • Jim Knobeloch
  • Freya Stafford
  • Rob Jenkins
  • Tyler Coppin
  • Christopher Stollery
  • Christopher Sommers
  • Christopher Bunworth
  • Noel Herriman
  • Michael Spierig
  • Peter Spierig
  • Tim McGahan
  • Paddy McDonald
  • Gary Hamilton
  • James Michael Vernon
  • Ben Nott
  • Matt Villa
  • Leigh Pickford

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,1
8 Bewertungen
5Sterne
 
(5)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(1)

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Kritikerrezensionen

    1. Überraschend, smart, komplex – ein Zeitreise-Film, wie es ihn noch nicht gegeben hat.
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    2. Predestination: Thriller um einen zeitreisenden Cop, der bei seinem letzten Auftrag endlich den Kriminellen schnappen will, der ihm schon etliche Male entwischt ist.

      Einer dieser Science-Fiction-Thriller, die den Zuschauer nicht bloß vor eine Denksportaufgabe stellen, sondern ihm glattweg den Boden wegziehen und ihn irritieren mit Szenen, die vordergründig keinen Zusammenhang ergeben. In einer Beziehung ist „Predestination“ dabei den meisten Artgenossen voraus: Am Ende schließt sich der Kreis, ergibt das Ganze einen Sinn (und nicht den unoriginellsten). Ethan Hawke ist der Star, Sarah Snook stiehlt in der fordernden Hauptrolle die Show.
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      1. Mit ihrem verschachtelt aufgebauten Zeitreise-Thriller "Predestination" stellen die Spierig-Brothers Fragen nach Schicksal, Bestimmung, Rollenbildern und Konformismus. Nach der Zombiegroteske "The Undead" und dem Science Fiction/Horror-Hybrid "Daybreakers" mit Ethan Hawke gelang es den australischen Brüdern, die Qualitäten ihrer Arbeiten permanent zu steigern. Aufgrund des raschen Zeitenwechsels bei "Predestination" besonders im letzten Drittel wird die Aufmerksamkeit des Zuschauers jedoch stetig gefordert.

        In weiten Strecken orientiert sich der Retrostil des Films an den restriktiven fünfziger Jahre, an eine verbreitete Big Brother-Gesellschaft, wo Außenseiter rasch geächtet wurden und Menschen außerhalb der Norm unter Druck gerieten. Das muss die intelligente Protagonistin Jane erfahren, die sich im Waisenhaus wenig mädchenhaft rabiat gegen alle Anfeindungen zur Wehr setzt und als Einzelgängerin gilt. Einsamkeit, Enttäuschung und Verlust beherrschen ihren weiteren Werdegang. Als Frau mit männlichen Attributen muss sie überall anecken. Ihr späterer Berufswunsch Astronaut zielt zugleich auf die Fünfziger-Jahre-Faszination für die Eroberung des Weltalls ab, die viele Werke des Autors Robert A. Heinlein ("Starship Troopers") prägte.

        "Predestination" basiert auf Heinleins Erzählung "All You Zombies" ("Entführung in die Zukunft"). Beim Originaltitel handelt es sich um ein Zitat aus dem Endmonolog,, der später im gleichnamigen Song der "Hooters" Einzug fand. Peter und Michael Spierig übernahmen die Handlung der Vorlage weitgehend vollständig, reicherten sie allerdings mit dem Action-Strang um die Jagd nach dem "Fizzle Bomber" an. Dadurch wirkt allerdings die Schlusspointe noch etwas weiter hergeholt und konstruierter als schon bei Heinlein, der in seinem Plot zahlreiche Paradoxien aufbaute. Die "Time Corps"-Organisation, die Noah Taylor als Auftrageber Mr. Robertson vertritt, taucht übrigens noch in weiteren Heinlein-Arbeiten auf.

        Taylor und Ethan Hawke liefern solide Darstellerleistungen, doch sie kommen nicht an die herausragende Sarah Snooks ("Sleeping Beauty") heran, die hier eine Visitenkarte ihre Bandbreite bietet. Sowohl als verletzlich-hartnäckiger Teenager als auch als deprimierter junger Mann überzeugt die rothaarige Endzwanzigerin, die in ihren Gesten und dem Timbre (im Original) zunächst wie eine jüngere Ausgabe von Jodie Foster wirkt. Während "Predestination" das Straßburger "Festival Europeen Du Film Fantastique" beschloss, lieferte die viel beschäftigte Snook im Eröffnungsfilm, dem Endzeitdrama "These Final Hours" (lief auch beim "Fantasy Filmfest") als hysterisch-unzurechnungsfähige Mutter auf der Suche nach ihrem Kind eine weitere Facette ihrer Kunst ab.

        Im Zusammenspiel schneiden Snook und Hawke Fragen nach Zugehörigkeit, Geschlecht und Identität an. John/Jane kommt mit seiner/ihrer Bestimmung in der Gesellschaft nicht zurecht, während sich der Zeitreisende ebenfalls als Getriebener seiner Obsession entpuppt. Die Spierig Brothers konzentrieren sich zunächst stark auf die Psyche der beiden Protagonisten, bevor sie Tempo und Action wieder anziehen. Ebenso aufgrund des dynamischen Schnitts und Peter Spierig eindringlichem Elektro-Scores gelingt es "Predestination" nach langsamen Beginn, die Spannung permanent voran zu treiben. Ihr diskussionswerter Ansatz und die fesselnde Inszenierung helfen über die forcierte Schlusspointe hinweg.

        Fazit: Mit dem Zeitreisethriller "Predestination" glückt ein packender Beitrag zur Gender- und Konformismusdiskussion mit einer überragenden Hauptdarstellerin.
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        1. Er ist ein Agent und reist durch die Zeit. Er ist bekannt dafür, alle Verbrecher aus dem Weg zu räumen, bevor sie ihre Pläne in die Tat umsetzen können. Doch der sogenannte „Fizzle Bomber“ scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein. Jedes Mal kommt der Agent zu spät. Er kann seinen Boss überzeugen, noch einmal zurückzureisen, in das Jahr 1975, bevor der Bomber zuschlägt. Er will warten und arbeitet in einer Kneipe als Barkeeper. Als eines Tages jemand die Kneipe betritt und ihm eine Geschichte verspricht, die er noch nie gehört hat, glaubt er kein Wort. Denn er hat schon alles gesehen, gehört, erlebt. Glaubt er. Schon von Beginn an weist PREDESTINATION der australischen Brüder Michael und Peter Spierig ein ungeheuer schnelles Tempo auf. Der Science-Fiction-Thriller steigt direkt ein in die abenteuerliche Geschichte eines zeitreisenden Agenten. Dabei werden seine persönlichen oder beruflichen Hintergründe kaum aufgedeckt, erklärt oder beschrieben. Umso spannender ist es, ihn bei seinen Unternehmungen zu begleiten. Ethan Hawke spielt den Agenten stoisch, zurückhaltend und doch entschlossen. Ihm gegenüber agiert Sarah Snook als „die unverheiratete Mutter“, als die sie sich selbst bezeichnet, so facettenreich, dass man von ihrer Wandelbarkeit nur fasziniert sein kann. Das Drehbuch ist so komplex und vielschichtig, dass jeder einzelne Dialog, jede einzelne Szene, eine neue Wendung herbeiführt. Immer enger schnürt sich die Handlung rund um die beiden Hauptfiguren, deren Verbindung erst zum Schluss offenbart wird und die für einen furiosen und bewegenden Schlussakkord sorgt. Die Musik treibt die Spannung zusätzlich an, Setting, Ausleuchtung, Kostüm und Maske sind makellos herausgearbeitet. Vor allem das Set-Design und die Kamera-Arbeit stechen hier heraus. Den Spierigs gelingt Genre-Kino in bester Manier und Tradition. PREDESTINATION ist ein Thriller, der fesselt, überrascht und über alle Maße begeistert.

          Jurybegründung:

          Vorherbestimmung - gibt es sie, wenn man in die Vergangenheit reisen und sie verändern kann? Im Science-Fiction Genre sind Geschichten von Zeitreisen schon seit den Zeiten von H.G. Wells sehr beliebt. Und wenn man das Konzept einer Reise in die Vergangenheit halbwegs logisch durchdenkt, stößt man unvermeidlich auf Paradoxien, die dadurch entstehen, dass eine Veränderung in der Vergangenheit Konsequenzen in der Gegenwart nach sich zieht. In dem australischen Thriller PREDESTINATION wird dieses Problem so radikal zu ende gedacht wie nur selten davor. Ein Agent reist darin durch die Zeit, um Verbrechen zu verhindern, bevor sie begangen werden. Sein wichtigster Auftrag besteht darin, den Anschlag des sogenannten „Fizzle Bomber“ zu verhindern, dem im New York der 70er Jahre Tausende zum Opfer fielen. Im Laufe mehrerer dieser Sprünge in die Vergangenheit begegnet der Agent sich selber in verschiedenen Lebensphasen und manipuliert seine eigene Lebenslinie auf ganz entscheidende Weise. Erzählt wird dies alles in der Form eines Zweipersonenstücks. Die Erzähl- und Zeitstränge wurden von den Brüdern Michael und Peter Spierig sehr geschickt und spannend verwirrt. Dabei inszenieren sie rasant, aber so klar, dass der Zuschauer zwar aufpassen muss, jedoch der Handlung immer gut folgen kann. Ethan Hawke spielt den Agenten ganz in der Tradition der lakonisch, stoischen Helden des film noir, und dass er in seiner Rolle wie im wirklichen Leben schließlich zu einem Schriftsteller wird, gehört zu den vielen ironischen Anspielungen, mit denen der Film gespickt ist. Die Newcomerin Sarah Snook hat die schwierige Aufgabe, eine Zeitlang ein entscheidendes Merkmal ihrer Figur zu verbergen, und dies gelingt ihr überzeugend. Die Spierig Brüder erzählen sehr ökonomisch. Die Zeitmaschine ist nicht mehr als ein Koffer, auf dessen Zahlenschloss jeweils die Zielzeit eingestellt wird. Die „Gegenwart“ der Erzählung wird minimalistisch mit ein paar fast leeren Räumen gestaltet und Sequenzen aus den 1960er und 1970er Jahren sind in einem eigenartigen retro-futuristischen Stil ausgestattet. Denn PREDESTINATION ist die Adaption einer Kurzgeschichte, die Robert Heinlein im Jahr 1960 schrieb, als die späten 1960er und 1970er noch die Zukunft waren. Auch im Film wird so auf die Vergangenheit gesehen, als wäre sie die Zukunft, und dadurch entstehen merkwürdige Brechungen, die stilistisch dem inhaltlichen Konzept des Films entsprechen. Zeitgenössisch ist dagegen der politische Subtext, denn PREDESTINATION lässt sich auch als eine Parabel lesen, in der davor gewarnt wird, dass Geheimdienste ohne jede Kontrolle die Leben von Menschen manipulieren und Böse tun, weil sie glauben, dadurch noch Schlimmeres in der Zukunft zu vermeiden.

          Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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